Gründung
Stift Altenburg wurde 1144 von Gräfin Hildburg von Poigen gestiftet und von zwölf Mönchen aus dem steirischen Stift St. Lambrecht besiedelt.
880 Jahre Benediktinerkloster zu Altenburg
Gründung und mittelalterliche Frühgeschichte
1144 erfolgte die Gründung des Klosters durch die verwitwete Gräfin Hildburg von Poigen und ihren Sohn Hermann. Auf ihrem Gut Altenburg ließen sie durch Benediktinermönche aus dem Kloster St. Lambrecht in der Steiermark die erste „Cella“ errichten.
Vor allem in der Gotik entwickelte sich das Kloster zu einer stattlichen Anlage, die sich um eine große Basilika gruppierte. Teile davon – wie beispielsweise der Kreuzgang blieben erhalten, wurden während ausgedehnter Restaurierungsarbeiten freigelegt und sind zu besichtigen.
Das 17. Jahrhundert
Im Laufe der frühen Neuzeit und im Zuge der Gegenreformation kam es in der Architektur zu tiefgreifenden Erneuerungen. In Stift Altenburg wurden unter Abt Benedikt Leiß (1648-1658) einige Trakte erweitert und frühbarock ausgestattet. Davon zeugen heute noch repräsentative Räume mit prächtiger Stuckierung an den Decken. Die gotische Stiftskirche blieb in dieser Bauphase noch erhalten.
Barocke Prachtentfaltung im 18. Jahrhundert
Es ist hauptsächlich dem herausragenden Abt Placidus Much (1715-1756), dem Baumeister Josef Munggenast (1680-1741) und vor allem dem Maler Paul Troger (1698-1762) zu verdanken, dass sich Stift Altenburg bis heute als herausragende, barocke Anlage präsentiert. Die geniale Verschmelzung der unterschiedlichen Kunstgattungen und die Dichte an Deckenmalerei nehmen innerhalb der österreichischen Kunstgeschichte eine Sonderstellung ein.
Dunkle Seiten der Geschichte
Kriege, Invasionen und Plünderungen setzten der Anlage während der Jahrhunderte immer wieder zu, das Klosterleben konnte dennoch fortgesetzt werden. Einzige Ausnahme war die Zeit des 2. Weltkriegs mit der Aufhebung und Enteignung des Klosters und der nachfolgenden Nutzung durch die russische Besatzung.
Modernisierung und Erneuerung
Nach Enteignung und profaner Nutzung wurde Stift Altenburg unter den Äbten Maurus Knappek (1947- 1968), Bernhard Naber (1978-2005) und Christian Haidinger (2005-2014) wieder in Stand gesetzt und modernisiert. Nebst der Revitalisierung und bauhistorischen Erforschung – war vor allem die Öffnung des Klosters für die Öffentlichkeit und die Erneuerung des mönchischen Lebens im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils ein großes Anliegen.
Spiritualität trifft Kultur
In jüngerer Zeit wurden im Bereich von Spiritualität und Kultur unterschiedliche Initiativen gestartet, darunter die Eröffnung des „Gartens der Religionen“ 2006 und des „Gartens der Stille“ 2009. Diese zusätzlichen Attraktionen unterstreichen die Offenheit des Stiftes für Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und die Bedeutung der Spiritualität für die Gegenwart.
Während seiner (beinahe) 900-jährigen Geschichte entwickelte sich Stift Altenburg zu einem Ort der Begegnung, der gleichsam geprägt ist von Beständigkeit und Veränderung inmitten einer Welt historischer Umbrüche.
Stift Altenburg wurde 1144 von Gräfin Hildburg von Poigen gestiftet und von zwölf Mönchen aus dem steirischen Stift St. Lambrecht besiedelt.
Während des Mittelalters und der frühen Neuzeit kam es immer wieder zu Zerstörungen und Erneuerungen der Klostergebäude. Anlass waren zumeist kriegerische Handlungen, wie beispielsweise der Einfall der Kumanen nach 1300, Zerstörungen während der Hussitenkriege zwischen 1427 und 1430, Überfälle aus Böhmen, Mähren und Ungarn um 1480 und finanzielle Belastungen durch die Türkensteuer 1552.
Unter Abt Benedikt Leiß (1648-1658) wurde das mittelalterliche Kloster aufgegeben oder baulich verändert. Vor allem Abt Placidus Much ist die Neugestaltung des Klosters im 18. Jahrhundert zu danken, das in dieser Form nahezu unverändert erhalten blieb.
1940 wurde das Kloster während des Nationalsozialismus aufgehoben und 1941 enteignet, der Abt inhaftiert und die Mönche vertrieben.
Das Kloster diente als Unterkunft für 2000 Mann der russischen Besatzungsmacht.
Unter Abt Maurus Knappek (1947-1968) wurde das devastierte Kloster wieder in Stand gesetzt. Diesen ersten Maßnahmen folgten zahlreiche weitere, bis hin zur Generalsanierung 2001-2013.
Der mittelalterliche Klosterbereich wurde wieder zugänglich gemacht und gilt heute als österreichweit einzigartige Klosteranlage, wo der alte gotische Bau neben dem barocken Prunkbau derart erhalten blieb und besichtigt werden kann.
Eröffnung des „Gartens der Religionen“.
Eröffnung des „Gartens der Stille“.
Im Herbst 2017 schenkten Konrad und Herta Arnold ihre bedeutende Sammlung barocker Gemälde dem Stift Altenburg.
Im Herbst 2019 schenkte Univ. Prof Dr. med. Karl Irsigler zwei bedeutende Gemälde von Martin Johan Schmidt dem Stift Altenburg.
Erwin und Renate Sainitzer schenkten dem Stift seine bedeutende Sammlung an barocken Andachtsbildchen.