Sala terrena

Sala terrena

Verborgene Schätze zwischen Drinnen und Draußen
Die Sala terrena – oder Gartensaal – (it. sala terrena = ebenerdiger Saal) ist ein erdgeschossig liegender Saal, meist in der Hauptachse eines Schlosses oder Palais, der den Garten mit dem Vestibül oder dem Treppenhaus verbindet. Sie ist typisch für den Schlossbau des 18. Jahrhunderts. Oft wurde der Saal auch prächtig als Grotte angelegt und mit Springbrunnen geschmückt. Die so genannte Grottenarchitektur, ursprünglich konzipiert als Schutzraum vor Sonne und grellem Licht im mediterranen Raum, hat ihren Ursprung in Italien; die „Sala terrena“ jedoch gilt als Schöpfung des deutschen Barock. Ihr Zweck war die Natur und das von Menschenhand Geschaffene miteinander zu verbinden. Sie bildet den Übergang von Innen zum Außen, von der Innenarchitektur zur Gartenarchitektur. Dabei war die Strömung des Barock mit seinem Wunsch nach Illusion, und seinem Vermischen der einzelnen Künste, wie auch mit seinen zerfließenden Lichteffekten, und seiner Vorliebe für verschwimmende Farben prädestiniert eine solche Aufgabe zu lösen.

Im Vergleich zu ähnlichen Räumen in anderen Palais und Klöstern stammt die Sala terrena in Altenburg aus dem Jahr 1740 und zählt zu den späten Exemplaren dieser Raumgattung.

Die Räumlichkeiten der „Sala terrena“ in Stift Altenburg umfassen:

  • Schmale Treppe
  • Tritonensaal
  • Wassersaal I
  • Felsengrotte
  • Wassersaal II
  • Chinesenzimmer

Die Räumlichkeiten der „Sala terrena“ im Stift Altenburg waren lange Zeit nicht zugänglich und wurden ab 1850 für rund 100 Jahre als Garage und Lagerräume der klösterlichen Landwirtschaft genutzt. Erst während der niederösterreichischen Landesausstellung „Groteskes Barock“ im Jahr 1975 wurde ihre einzigartige malerische Ausstattung durch eine umfassende Restaurierung enthüllt und durch eine Außentüre die Verbindung zum Apothekergarten ermöglicht. Die bemalten Wände und Decken zeichnen sich durch eine rustikale Malweise und eine originelle, schwer zu entziffernde Ikonographie aus. Es wird angenommen, dass mehrere Künstler, möglicherweise im Umfeld von Paul Troger, an der Gestaltung beteiligt waren.

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