Die Krypta
Die groteske Krypta
Eine außergewöhnliche Abtsgruft in Altenburg.
Der am tiefsten gelegene Ort der Abtei, in seinen Dimensionen der darüber liegenden Bibliothek entsprechend, wird „Krypta“ genannt. Die Altenburger Krypta spiegelt als Monumentalraum in sonst kaum erhaltener Form Gepflogenheiten frühneuzeitlicher Trauerfeierlichkeiten wider. Eine tatsächliche Verwendung als Gruft der Äbte wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen. Heute sieht man in der Krypta eher einen Meditationsraum zum Thema Tod und Vergänglichkeit, ein „Memento mori“, ein Ort der Besinnung.
Wegen des steil abfallenden Felsplateaus entstand unter der Bibliothek diese Substruktion, die die Schüler des bekannten Malers Paul Troger künstlerisch ausgestalten durften. Doch diese malten nicht ohne Konzept, sondern ein genaues Programm gab ihnen ein Thema vor: Sie sollten eine „besonders meublierte und gezierte TodtenCapelle“ schaffen, zu dem höchstwahrscheinlich das ebenso genannte Büchlein Abrahams a Sancta Clara, das 1720 in Nürnberg mit hübschen Kupferstichen illustriert erschien, Pate stand. Über dessen persönlichen Freund Abt Raimund Regondi (1680 – 1715) kam dieses Buch vielleicht nach Altenburg.
Die malerische Umsetzung erfolgte zu Beginn der 40er Jahre des 18. Jahrhunderts unter Abt Placidus Much, dessen Nachfolger.