Die Krypta
Groteskenmalerei zu Tod und Vergänglichkeit
Der am tiefsten gelegene Repräsentationsraum des Stiftes ist die sogenannte Krypta, die in ihren Dimensionen genau der darüber liegenden Bibliothek entspricht. Dieser Umstand ist unikal – normalerweise finden sich Krypten unter Kirchen und Kathedralen.
Eine Verwendung des Raumes als Gruft der Äbte konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Es ist anzunehmen, dass er barocken Trauerfeierlichkeiten diente – wohl im Sinne eines Meditationsraumes zum Thema Tod und Vergänglichkeit, als begehbares Memento mori. In den Quellen findet die Krypta als „besonders meublierte und gezierte TodtenCapelle“ Erwähnung.
Wahrscheinlich waren es namentlich nicht bekannte Mitglieder der Wiener Akademie, die hier in den frühen 1740er Jahren Szenen und Grotesken „al secco“ (auf die trockene Wand) malten.